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Veröffentlicht: 14.03.2007

Kommunikation - Lernen in Lehrveranstaltungen:
Aktives Zuhören

Je aktiver Sie zuhören, desto mehr profitieren Sie an Wissen, sei es im Rahmen von Vorlesungen, Vorträgen, Diskussionen, Übungen Konferenzen oder Seminaren.

Aktives Zuhören steigert die

  • Informationsaufnahme,
  • Informationsverarbeitung und
  • Informationsvertiefung.

In seinem Buch über Konzentrationsförderung, Improve Your Concentration, beschreibt der amerikanische Psychologe Sam Horn sechs einfache Regeln, die aktives Zuhören erleichtern:

  1. Ignorieren Sie Störungen!

  2. Urteilen Sie später!

  3. Achten Sie auf Blickkontakt und Körperhaltung!

  4. Wiederholen Sie das Gehörte!

  5. Sehen Sie die andere Seite!

  6. Unterbrechen Sie nicht!

 


















Ignorieren Sie Störungen!

Fassen Sie den bewußten Entschluß, Ihre gesamte Aufmerksamkeit auf den vorliegenden Lernstoff zu konzentrieren. Üben Sie sich darin, alle ablenkenden Gedanken beiseite zu schieben, bis die Vorlesung oder die Konferenz zu Ende ist.

Ruth Cohn hat in der Methode der Themenzentriereten Interaktion (TZI) eine andere Regel für das Funktionieren von Kommunikation in Gruppen formuliert: »Störungen haben Vorrang.« Mit dieser Regel hat sie gemeint, dass man in einer Gruppe erst wieder konzentriert an einem Thema weiter arbeiten kann, wenn Störungen wie zum Beispiel laute und andauernde Nebengespräche von einzelnen Teilnehmern beseitigt sind. Das bedeutet, man sollte lieber die Zeit »opfern«, um diese Störung zu beseitigen, als versuchen gegen die Störung anzuarbeiten. – Überlegen Sie, inwieweit die TZI-Regel »Störungen haben Vorrang« im Widerspruch steht zu der hier vorgestellten Regel »Ignorieren Sie Störungen!«.

Urteilen Sie später!

Konzentrieren Sie sich auf den Inhalt statt auf den Stil oder die Art des Vortrages, auch wenn Sie die Stimme, die Gestik oder sonst etwas des Vortragenden stört. Warten Sie das Ende des Vortrages ab, bevor Sie Ihr Urteil fällen. Und selbst wenn Sie mit dem Kern der Ausführungen nicht einverstanden sind, sollten Sie sich Gedanken darüber machen, ob Sie nicht doch den einen oder anderen brauchbaren Ansatz enthalten.

Achten Sie auf Blickkontakt und Körperhaltung!

Wenn Ihre Aufmerksamkeit nachzulassen droht, sollten Sie zum Redner blicken und ihm auch Ihren Körper zuwenden. Die Körperhaltung, vor allem wenn sie bewußt eingenommen ist, wirkt auf ihren inneren Zustand zurück und führt zu echter Aufmerksamkeit, auch wenn Sie in diesem Augenblick viel lieber etwas anderes täten.

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Wiederholen Sie das Gehörte!

Bei Konferenzen und in Unterrichtsstunden können Sie die Gefahr von Missverständnissen verringern, indem Sie jedem Sprecher aufmerksam zuhören und anschließend seine wichtigsten Punkte zusammenfassen, bevor Sie Ihren eigenen Diskussionsbeitrag leisten. Diese Taktik hilft Ihnen auch, die Hauptthemen im Auge zu behalten und sich nicht von minder wichtigen Details ablenken zu lassen.

Übung: »Argumente-Pingpong«

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Sehen Sie die andere Seite!

Die Aufmerksamkeit lässt schnell nach, wenn man etwas schon mehrmals gehört hat oder der Vortrag reichlich konfus wirkt.

Dagegen hilft, sich in den Sprecher hineinzuversetzen, um seinen Standpunkt besser nachvollziehen zu können. Versuchen Sie, bei jeder Art von Vorträgen Ihre persönliche Meinung oder Ihr vorgefasstes Urteil zurückzustellen.

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Unterbrechen Sie nicht!

Um den Grad Ihrer Aufmerksamkeit beurteilen zu können, sollten Sie sich von Zeit zu Zeit fragen: »Höre ich wirklich zu, oder warte ich nur auf eine Gelegenheit, das Wort zu ergreifen?«

Wenn Sie tatsächlich nur darauf warten, den Sprecher zu unterbrechen, haben Sie Ihr Urteil womöglich bereits gefällt und wollen gar nicht mehr zuhören.

In solchen Fällen helfen Konzentrationsübungen.

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Dieser Lerntext wurde sinngemäß der deutschen Ausgabe von »Burrows u. a. (Hg.): Effektiv lernen - Neue Wege zu größerem Lernerfolg« entnommen. RS